Die ersten Schritte sind also in Gange...
Die Hinterachse verliert ja -wie bereits schon erwähnt- überall Öl.
Ich habe mit nun mal alles angeschaut und kann mich nun langsam daran machen, die benötigten Teile aus den USA zu bestellen. Dank Weihnachten und Neujahr kommt da sicherlich nichts mehr vor Mitte Januar 2011 bei mir an...
Im Inneren sieht aber alles recht gut aus.
Ja, ich habs wieder gewagt. Ein 1952er Chevrolet wird restauriert. "Mindestens so gut wie neu" soll mein Anspruch an diese Arbeit sein. Begleitet mich doch dabei!
Dienstag, 21. Dezember 2010
Sonntag, 12. Dezember 2010
1. Video online
Naja, kein Video von meinem Auto...
In dieser Woche kam zum Glück der 35mm-Projektor, den ich bei Ebay ersteigert hatte.
Zum Glück funktioniert das Ding auch, so dass ich heute Abend mit dem Abfotografieren und Digitalisieren des ersten "Films" beginnen konnte. Im Keller lagerte noch eine alte Leinwand aus den 70ern, die ich eigentlich schon lange entsorgt haben wollte. Ist also auch mal von Vorteil, wenn man solche Arbeit immer herauszögert.
Das Ergebnis ist trotzdem leider nicht ganz perfekt. Bei den anderen Filmen muss ich mit meinem "echten" Stativ arbeiten, das aber momentan im Kofferraum lagert und ich bei der eisigen Kälte keine Lust mehr hatte, noch vor die Tür zu gehen. Aber ein Bügelbrett als Stativ geht irgendwie auch.
Alles also abfotografiert, die Platte digitalisiert und dann mit dem Movie Maker (der übrigens zum ersten Mal nicht gleich wieder abgestürzt ist) alles zusammengefügt.
Hier also das erste Video:
In dieser Woche kam zum Glück der 35mm-Projektor, den ich bei Ebay ersteigert hatte.
Zum Glück funktioniert das Ding auch, so dass ich heute Abend mit dem Abfotografieren und Digitalisieren des ersten "Films" beginnen konnte. Im Keller lagerte noch eine alte Leinwand aus den 70ern, die ich eigentlich schon lange entsorgt haben wollte. Ist also auch mal von Vorteil, wenn man solche Arbeit immer herauszögert.
Das Ergebnis ist trotzdem leider nicht ganz perfekt. Bei den anderen Filmen muss ich mit meinem "echten" Stativ arbeiten, das aber momentan im Kofferraum lagert und ich bei der eisigen Kälte keine Lust mehr hatte, noch vor die Tür zu gehen. Aber ein Bügelbrett als Stativ geht irgendwie auch.
Alles also abfotografiert, die Platte digitalisiert und dann mit dem Movie Maker (der übrigens zum ersten Mal nicht gleich wieder abgestürzt ist) alles zusammengefügt.
Hier also das erste Video:
Montag, 22. November 2010
Ein Paket aus den USA
Heute war es dann endlich soweit - das "Product Training Kit" ist angekommen.
Naja, angekommen ist es schon in der letzten Woche, aber ich hab es heute erst zum Zollamt geschafft. Auch wenn es rein optisch den Anschein machte, war dort leider noch nicht von Winterschlaf zu merken und ich durfte nochmal 19% Märchensteuer in die Staatskasse werfen.
Der Staatsdiener hatte nur leichte Probleme damit, das Teil steuerlich einzuordnen und konnte ihm, auch nachdem ich es ihm in einer leicht zu verstehenden Sprache zu erklären versuchte, nicht so ganz verständlich machen.
Tja, deutsche Behörden...
In die kleinen Filmdose hat er nicht mal reingeschaut, ich hätte mir also auch Kokain schicken lassen können.
Aber wer will schon Kokain, wenn man doch diese tollen Filme in Dosen haben kann?
Der Zustand des Inhalts ist wirklich wie neu. Die Handbücher sind sauber und machen einen hervorragenden Eindruck. Wie ich nun herausgefunden habe, handelt es sich bei den Filmen nicht um Videos, sondern um Dias auf Film. Ich bin also nun auf der Suche nach einem passenden und funktionieren 35mm-Projektor.
Im amerikanischen Ebay gibt es die zu Hauf, im deutschen Ebay leider nicht. Ich beobachte aber gerade ein Angebot von einem deutschen Anbieter, der tatsächlich ein solches Gerät anbietet, allerdings leider nur für Selbstabholer. Da muss ich mir was einfallen lassen, denn das Teil steht gut 600 Kilometer weit im Süden.
Auch die mitgelieferten Vinylplatten konnte ich noch nicht testen, die Nadel von meinem Plattenspieler hat sich auch verabschiedet. Ich leihe mir die Tage mal einen USB-Plattenspieler aus und erstelle dann mal ein paar MP3s. Sollte ich den Projektor bekommen, filme ich die Bilder ab und unterlede sie dann mit den entsprechenden Audiodateien.
Die weiteren Printmedien sind wie gesagt einfach sehr gut. Verkaufspsychologie für Anfänger aus heutiger Sicht.
Die "FACTS on CHEVROLET passenger cars" habe ich heute mal gescannt und eine kleine SlideShow daraus gemacht. Die Auflösung ist hier nicht ganz so toll. Wer aber möchte, kann sich den Slide auch besser aufgelöst anschauen. Einfach anfragen ;)
Hier mal die Mini-Version, die leider im Vollbild nicht so deutlich ist.
Als nächstes ist aber mal wieder der Chevy dran. Ich arbeite mal wieder an zu vielen Baustellen gleichzeitig...
Naja, angekommen ist es schon in der letzten Woche, aber ich hab es heute erst zum Zollamt geschafft. Auch wenn es rein optisch den Anschein machte, war dort leider noch nicht von Winterschlaf zu merken und ich durfte nochmal 19% Märchensteuer in die Staatskasse werfen.
Der Staatsdiener hatte nur leichte Probleme damit, das Teil steuerlich einzuordnen und konnte ihm, auch nachdem ich es ihm in einer leicht zu verstehenden Sprache zu erklären versuchte, nicht so ganz verständlich machen.
Tja, deutsche Behörden...
In die kleinen Filmdose hat er nicht mal reingeschaut, ich hätte mir also auch Kokain schicken lassen können.
Aber wer will schon Kokain, wenn man doch diese tollen Filme in Dosen haben kann?
Der Zustand des Inhalts ist wirklich wie neu. Die Handbücher sind sauber und machen einen hervorragenden Eindruck. Wie ich nun herausgefunden habe, handelt es sich bei den Filmen nicht um Videos, sondern um Dias auf Film. Ich bin also nun auf der Suche nach einem passenden und funktionieren 35mm-Projektor.
Im amerikanischen Ebay gibt es die zu Hauf, im deutschen Ebay leider nicht. Ich beobachte aber gerade ein Angebot von einem deutschen Anbieter, der tatsächlich ein solches Gerät anbietet, allerdings leider nur für Selbstabholer. Da muss ich mir was einfallen lassen, denn das Teil steht gut 600 Kilometer weit im Süden.
Auch die mitgelieferten Vinylplatten konnte ich noch nicht testen, die Nadel von meinem Plattenspieler hat sich auch verabschiedet. Ich leihe mir die Tage mal einen USB-Plattenspieler aus und erstelle dann mal ein paar MP3s. Sollte ich den Projektor bekommen, filme ich die Bilder ab und unterlede sie dann mit den entsprechenden Audiodateien.
Die weiteren Printmedien sind wie gesagt einfach sehr gut. Verkaufspsychologie für Anfänger aus heutiger Sicht.
Die "FACTS on CHEVROLET passenger cars" habe ich heute mal gescannt und eine kleine SlideShow daraus gemacht. Die Auflösung ist hier nicht ganz so toll. Wer aber möchte, kann sich den Slide auch besser aufgelöst anschauen. Einfach anfragen ;)
Hier mal die Mini-Version, die leider im Vollbild nicht so deutlich ist.
Als nächstes ist aber mal wieder der Chevy dran. Ich arbeite mal wieder an zu vielen Baustellen gleichzeitig...
Sonntag, 14. November 2010
Teile sortieren....
So, ich habe schon einen riesigen Haufen von Ersatz- und Verschleißteilen in mein "Lager" gebracht.
Viele Teile kann ich gebrauchen, allerdings sind so einige Teile dabei, mit denen ich nichts anfangen kann.
Ich habe heute also mal Fotos gemacht und einen Teil bei Ebay zum Verkauf angeboten.
Hauptsächlich handelt es sich um Teile für Chevys der Baujahre 1949 und 1950.
Tachoeinheit Chevrolet 1949, 1950
Rückleuchte für 1949 und 1950
49er, 50er "License Plate Guard
Türgriff und Fensterheber
Ansaug- und Abgaskrümmer für 216,5 Cubic Inch Reihen-6er Motor
Vergaserteile6 Volt Lichtmaschinenteile
Absoluter Knaller ist aber folgendes
Ein so gut wie neues Windshield Washer Jar, das berühmte Marmeladenglas...
Als ich meinen Buick noch hatte, war ich immer auf der Suche nach so einem Teil. Jetzt hab ich das Teil hier stehen, aber keine Verwendung mehr dafür. Ein Teufelkreis...
Echt schade, dass das 52er Coupe kein "Wisch-Wasch" verbaut hat...
Ich muss mich mal weiter durch den Haufen wühlen...
...oha, ein Gas Door Guard kommt gerade ans Licht. Auch nicht schlecht. Mal schauen, ob der auch passt.
Viele Teile kann ich gebrauchen, allerdings sind so einige Teile dabei, mit denen ich nichts anfangen kann.
Ich habe heute also mal Fotos gemacht und einen Teil bei Ebay zum Verkauf angeboten.
Hauptsächlich handelt es sich um Teile für Chevys der Baujahre 1949 und 1950.
Tachoeinheit Chevrolet 1949, 1950
Rückleuchte für 1949 und 1950
49er, 50er "License Plate Guard
Türgriff und Fensterheber
Ansaug- und Abgaskrümmer für 216,5 Cubic Inch Reihen-6er Motor
Vergaserteile6 Volt Lichtmaschinenteile
Absoluter Knaller ist aber folgendes
Ein so gut wie neues Windshield Washer Jar, das berühmte Marmeladenglas...
Als ich meinen Buick noch hatte, war ich immer auf der Suche nach so einem Teil. Jetzt hab ich das Teil hier stehen, aber keine Verwendung mehr dafür. Ein Teufelkreis...
Habs vorhin mal zerlegt und festgestellt, dass das Innenleben wie neu aussieht. Der Kolben mit der Gummidichtung ist noch fettig - so wie es sein soll.
Ich muss mich mal weiter durch den Haufen wühlen...
...oha, ein Gas Door Guard kommt gerade ans Licht. Auch nicht schlecht. Mal schauen, ob der auch passt.
Montag, 8. November 2010
OK, das Teilekonvolut ist mir sicher.
Ich stöberte in den letzten Tagen ein wenig im US-Ebay und entdeckte eine - wie ich finde - absolute Rarität.
Die üblichen Werbeprospekte, Service Manuals, und Bedienungsanleitungen bekommt man ja relativ häufig.
ABER DAS... ein echter Knaller, den man sicherlich so schnell nicht wieder bekommt - vor allem nicht in Deutschland.
Schulungsfilme für Chevrolet-Händler und -Verkäufer. Ein komplettes Set mit Filmspulen, Audio-Track auf LP, Handbüchern und so weiter. Eine komplette Box mit 19 Teilen.
Ebay Art.-Nr. 290497719106
Das ganze Paket für $76 ! Selbst der Versand i.H.v $40 wird dafür doch gerne entrichtet. Außerdem ist der Dollar gerade mal wieder am Schwächeln.
Umgrechnet kostet mich der Spaß nur 84 -Euro inkl. Versand. Und vielleicht habe ich ja Glück und die Beamten beim Zoll sind auch schon im Winterschlaf. Wenn nicht, kann ich mit dieser Zusatzgebühr aber auch leben...
Ich freu mich jedenfalls auf die Filme. Ich habe die Videos noch nicht im WWW gefunden.
Was es mich nachher allerdings kostet, die 35mm Streifen, wegen nicht vorhandenem Projektor, digitalisieren zu lassen, will ich heute gar nicht wissen, sonst ist meine gute Laune sicher schnell wieder "getrübt"...
Jetzt ist aber Zeit für ein Glas (oder vielleicht auch 2 Gläser) Rotwein.
Der Tag war richtig gut. Prost!
Ich stöberte in den letzten Tagen ein wenig im US-Ebay und entdeckte eine - wie ich finde - absolute Rarität.
Die üblichen Werbeprospekte, Service Manuals, und Bedienungsanleitungen bekommt man ja relativ häufig.
ABER DAS... ein echter Knaller, den man sicherlich so schnell nicht wieder bekommt - vor allem nicht in Deutschland.
Schulungsfilme für Chevrolet-Händler und -Verkäufer. Ein komplettes Set mit Filmspulen, Audio-Track auf LP, Handbüchern und so weiter. Eine komplette Box mit 19 Teilen.
Ebay Art.-Nr. 290497719106
Das ganze Paket für $76 ! Selbst der Versand i.H.v $40 wird dafür doch gerne entrichtet. Außerdem ist der Dollar gerade mal wieder am Schwächeln.
Umgrechnet kostet mich der Spaß nur 84 -Euro inkl. Versand. Und vielleicht habe ich ja Glück und die Beamten beim Zoll sind auch schon im Winterschlaf. Wenn nicht, kann ich mit dieser Zusatzgebühr aber auch leben...
Ich freu mich jedenfalls auf die Filme. Ich habe die Videos noch nicht im WWW gefunden.
Was es mich nachher allerdings kostet, die 35mm Streifen, wegen nicht vorhandenem Projektor, digitalisieren zu lassen, will ich heute gar nicht wissen, sonst ist meine gute Laune sicher schnell wieder "getrübt"...
Jetzt ist aber Zeit für ein Glas (oder vielleicht auch 2 Gläser) Rotwein.
Der Tag war richtig gut. Prost!
Glück muss man haben!
Juhuu, die Woche fängt ja gut an.
Da treffe ich durch Zufall einen Bekannten, der vor langer Zeit mal einen 50er Chevrolet Coupe hatte.
Das ist ja an sich noch nicht so spannend. Als er mir aber sagte, dass in seiner Garage noch einige Teile liegen wurde ich dann hellhörig.
Also natürlich gleich mal reingeschaut und die Kartons durchgewühlt.
Ersatz- und Verschleißteile in Massen!!!
Ein komplettes NOS-DeLuxe-Lenkrad im GM-Originalkarton, Bremsbeläge, LiMas, Verteiler, 4 Stoßstangen - 2 davon nagelneu verchromt in Schutzfolie, mehrere Ölbadluftfilter, Abgaskrümmer, Zündkontakte, Kondensatoren, Rücklichter, NOS-Zierleisten, und, und, und...
Alles zusammen zum absoluten Schnäppchenpreis ;)
Ich werde dann Mittwoch mal den ganzen Kram abholen und mal raussuchen, was ich für den 52er auch gebrauchen kann. Der Rest wird dann bei Ebay verkauft und der Erlös geht dann gleich wieder ins Auto!
Ein guter Start in die Woche...
Da treffe ich durch Zufall einen Bekannten, der vor langer Zeit mal einen 50er Chevrolet Coupe hatte.
Das ist ja an sich noch nicht so spannend. Als er mir aber sagte, dass in seiner Garage noch einige Teile liegen wurde ich dann hellhörig.
Also natürlich gleich mal reingeschaut und die Kartons durchgewühlt.
Ersatz- und Verschleißteile in Massen!!!
Ein komplettes NOS-DeLuxe-Lenkrad im GM-Originalkarton, Bremsbeläge, LiMas, Verteiler, 4 Stoßstangen - 2 davon nagelneu verchromt in Schutzfolie, mehrere Ölbadluftfilter, Abgaskrümmer, Zündkontakte, Kondensatoren, Rücklichter, NOS-Zierleisten, und, und, und...
Alles zusammen zum absoluten Schnäppchenpreis ;)
Ich werde dann Mittwoch mal den ganzen Kram abholen und mal raussuchen, was ich für den 52er auch gebrauchen kann. Der Rest wird dann bei Ebay verkauft und der Erlös geht dann gleich wieder ins Auto!
Ein guter Start in die Woche...
Sonntag, 7. November 2010
See The USA In Your Chevrolet...
...warum dann nicht auch Norddeutschland?
Die Zeit war also wieder reif für ein 50er Jahre Auto. Eine gewisse Zeit dachte ich sogar daran, es mal mit einem deutschen Klassiker zu versuchen, aber die sind ja alle so winzig und unkomfortabel, dass es wohl sehr schwierig ist, nachdem man jahrelang mit den amerikanischen "Komfortkreuzern" durch die Gegend gecruised ist, sich damit anzufreunden.
Ich bin also nach längerer Suche zu diesem Schmuckstück gekommen.
Es ist also ein Chevrolet Business Coupe, Baujahr 1952. 6 Zylinder Reihenmotor (216,5 cui, 3547,78 ccm³) mit unglaublichen 92 PS unter der Haube (Ok, mein damaliger 56er Buick hatte 255 Pferdchen unter der Haube) und einer knuffigen 3-Gang Lenkradschaltung.
Weniger PS hatte ich das letzte Mal 1998 in meinem 89er Ford Escort unter der Haube... und der hatte immerhin auch 12 Volt.
Aber egal - ich bin wieder verliebt und habe vor, dieses Auto einfach perfekt zu machen.
Das Business Coupe - 1952 das billigste Auto von Chevrolet. 1519 $ mussten nur auf den Tisch gelegt werden, ein 2-türiges Coupe von Cadillac kostete ohne Extras 3542 $.
Das Business Coupe bot auch nur Platz für 3 fahrgäste vorn. Die hintere Sitzbank entfiel und bot Platz für Handelsgüter. Deshalb richtete sich das Business Coupe auch primär an reisende Handelsvertreter, die ihre Waren an den Mann (der Frau) bringen wollten.
Zum Kofferraum hin gab es also einen Hebel, durch den man die Verkleidung öffnen konnte und so noch mehr Platz zu schaffen. Das Buisiness Coupe hatte also die Form eines schicken Coupes, bot aber ähnlichen Platz wie ein Station Wagon (das teuerste Auto bei Chevrolet 1952, mit einem Preis von 2281 $).
Von aussen war bei diesem Sparpreis daher alles sehr schlicht. Chromleisten und andere optische Extras fielen also weg.
Die am vorderen Kotflügel angebrachte Edelstahlleiste gehörte ebenfalls nicht zur Originalausstattung, wertet das Auto aber dennoch auf. Der hinterere "Deflector" war immer aus schwarzem Gummi.
Im Gegensatz zum (karosserie-) baugleichen Sport Coupe war, wie schon beschrieben, der hintere Deflector aus Gummi, statt aus Edelstahl. Ausserdem war hinten natürlich auch eine Sitzbank verbaut und es gab hinten auch Fensterheber, die man beim Business Coupe einfach weggelassen hatte. Die hinteren Fenster lassen sich also nicht versenken.
Dieses Prachstück amerikanischer Automobilbaukunst ist also nun mein eigen.
Ich muss zugeben, dass ich vom allgemeinen Zustand sehr überrascht bin. Wenn man mal bedenkt, dass ich für dieses Automobil weniger als 10.000 Euro gegeben habe, so kann ich mehr als zufrieden sein.
Der Lack ist in einem akzeptablen Zustand. Ein wenig pickelig, aber abgesehen vom unteren Bereich der Türen ist alles gammelfrei.
Wie schon beschrieben, habe ich das Fahrzeug auf eigener Achse gut 800 Kilometer in den Norden getrieben. Wir wars ja auch eigentlich egal - dank ADAC Plus-Mitgliedschaft hätte ja nicht viel passieren können.
Wie sind aslo nun meine Pläne?
Ich werde etwas tun, das ich bisher noch nie getan habe. Dieses Auto soll besser werden, als im Auslieferungszustand 1952! Natürlich keine blöde Bastelei. Von "tiefer, breiter, schneller" halte ich nichts. Nach Möglichkeit soll alles original bleiben, obwohl ich ja zugeben muss, dass ich mit dem Gedanken spiele, auf 12 Volt umzurüsten. Man möge es mir verzeihen.
Auch bei der Farbe bin ich nicht so ganz sicher. Laut "Trim Code" war das Dach mal "Admiral Blue", der Rest "Twilight Blue (also etwas dunkler).
Lackiert werden soll der Chevy eh - aber in welcher Farbe bloß...
Ich fand im Netz ein Bild von einem 52er Bel Air und der Farbton wirkte sehr edel.
Aber sicher bin ich mir noch nicht....
Wichtiger ist, dass vorher wieder die Technik vollständig restauriert wird.
Der Unterboden ist zum Glück noch wirklich gut, fiese Schweißarbeiten sind wohl nicht notwendig.
Ok, der Chevy ölt an allen Ecken. Aber damit kann ich jetzt leben. Lieber Öl als Rost. Mein nächster Schritt ist also, mir sämtliche Dichtungen für Motor, Getriebe und Differential zu bestellen. Ausserdem ist das Lenkgetriebe völlig ausgenudelt. Da muss wohl auch mal ein Überholungssatz her.
Nicht wenig Arbeit, aber machbar. Ein deutscher Brief ist zum Glück vorhanden. Das spart auf jeden Fall dämliche Kosten für Umrüstungen. Bosch H4-Scheinwerfer sind auch verbaut...
Habe ich eigentlich schön erwähnt, dass die Chromstoßstangen noch richtig gut aussehen???
Auch der Rest mal im Detail
Ach ja, das Loch in der Mitte des Armaturenbrettes ist gewollt. Die dort verbaute mechanische Uhr ist schon beim Uhrmacher. Die Uhr ist das einzige Instrument, das nicht funktioniert - und das soll natürlich nicht sein.
Die Zeit war also wieder reif für ein 50er Jahre Auto. Eine gewisse Zeit dachte ich sogar daran, es mal mit einem deutschen Klassiker zu versuchen, aber die sind ja alle so winzig und unkomfortabel, dass es wohl sehr schwierig ist, nachdem man jahrelang mit den amerikanischen "Komfortkreuzern" durch die Gegend gecruised ist, sich damit anzufreunden.
Ich bin also nach längerer Suche zu diesem Schmuckstück gekommen.
Es ist also ein Chevrolet Business Coupe, Baujahr 1952. 6 Zylinder Reihenmotor (216,5 cui, 3547,78 ccm³) mit unglaublichen 92 PS unter der Haube (Ok, mein damaliger 56er Buick hatte 255 Pferdchen unter der Haube) und einer knuffigen 3-Gang Lenkradschaltung.
Weniger PS hatte ich das letzte Mal 1998 in meinem 89er Ford Escort unter der Haube... und der hatte immerhin auch 12 Volt.
Aber egal - ich bin wieder verliebt und habe vor, dieses Auto einfach perfekt zu machen.
Das Business Coupe - 1952 das billigste Auto von Chevrolet. 1519 $ mussten nur auf den Tisch gelegt werden, ein 2-türiges Coupe von Cadillac kostete ohne Extras 3542 $.
Das Business Coupe bot auch nur Platz für 3 fahrgäste vorn. Die hintere Sitzbank entfiel und bot Platz für Handelsgüter. Deshalb richtete sich das Business Coupe auch primär an reisende Handelsvertreter, die ihre Waren an den Mann (der Frau) bringen wollten.
Zum Kofferraum hin gab es also einen Hebel, durch den man die Verkleidung öffnen konnte und so noch mehr Platz zu schaffen. Das Buisiness Coupe hatte also die Form eines schicken Coupes, bot aber ähnlichen Platz wie ein Station Wagon (das teuerste Auto bei Chevrolet 1952, mit einem Preis von 2281 $).
Von aussen war bei diesem Sparpreis daher alles sehr schlicht. Chromleisten und andere optische Extras fielen also weg.
Die am vorderen Kotflügel angebrachte Edelstahlleiste gehörte ebenfalls nicht zur Originalausstattung, wertet das Auto aber dennoch auf. Der hinterere "Deflector" war immer aus schwarzem Gummi.
Im Gegensatz zum (karosserie-) baugleichen Sport Coupe war, wie schon beschrieben, der hintere Deflector aus Gummi, statt aus Edelstahl. Ausserdem war hinten natürlich auch eine Sitzbank verbaut und es gab hinten auch Fensterheber, die man beim Business Coupe einfach weggelassen hatte. Die hinteren Fenster lassen sich also nicht versenken.
Dieses Prachstück amerikanischer Automobilbaukunst ist also nun mein eigen.
Ich muss zugeben, dass ich vom allgemeinen Zustand sehr überrascht bin. Wenn man mal bedenkt, dass ich für dieses Automobil weniger als 10.000 Euro gegeben habe, so kann ich mehr als zufrieden sein.
Der Lack ist in einem akzeptablen Zustand. Ein wenig pickelig, aber abgesehen vom unteren Bereich der Türen ist alles gammelfrei.
Wie schon beschrieben, habe ich das Fahrzeug auf eigener Achse gut 800 Kilometer in den Norden getrieben. Wir wars ja auch eigentlich egal - dank ADAC Plus-Mitgliedschaft hätte ja nicht viel passieren können.
Wie sind aslo nun meine Pläne?
Ich werde etwas tun, das ich bisher noch nie getan habe. Dieses Auto soll besser werden, als im Auslieferungszustand 1952! Natürlich keine blöde Bastelei. Von "tiefer, breiter, schneller" halte ich nichts. Nach Möglichkeit soll alles original bleiben, obwohl ich ja zugeben muss, dass ich mit dem Gedanken spiele, auf 12 Volt umzurüsten. Man möge es mir verzeihen.
Auch bei der Farbe bin ich nicht so ganz sicher. Laut "Trim Code" war das Dach mal "Admiral Blue", der Rest "Twilight Blue (also etwas dunkler).
Lackiert werden soll der Chevy eh - aber in welcher Farbe bloß...
Ich fand im Netz ein Bild von einem 52er Bel Air und der Farbton wirkte sehr edel.
Aber sicher bin ich mir noch nicht....
Wichtiger ist, dass vorher wieder die Technik vollständig restauriert wird.
Der Unterboden ist zum Glück noch wirklich gut, fiese Schweißarbeiten sind wohl nicht notwendig.
Ok, der Chevy ölt an allen Ecken. Aber damit kann ich jetzt leben. Lieber Öl als Rost. Mein nächster Schritt ist also, mir sämtliche Dichtungen für Motor, Getriebe und Differential zu bestellen. Ausserdem ist das Lenkgetriebe völlig ausgenudelt. Da muss wohl auch mal ein Überholungssatz her.
Nicht wenig Arbeit, aber machbar. Ein deutscher Brief ist zum Glück vorhanden. Das spart auf jeden Fall dämliche Kosten für Umrüstungen. Bosch H4-Scheinwerfer sind auch verbaut...
Habe ich eigentlich schön erwähnt, dass die Chromstoßstangen noch richtig gut aussehen???
Auch der Rest mal im Detail
Ach ja, das Loch in der Mitte des Armaturenbrettes ist gewollt. Die dort verbaute mechanische Uhr ist schon beim Uhrmacher. Die Uhr ist das einzige Instrument, das nicht funktioniert - und das soll natürlich nicht sein.
Sonntag, 31. Oktober 2010
Eine kleine Einleitung
Dies soll also mein "digitales Restaurationstagebuch" werden.
Ich muss zugeben, dass ich so etwas in dieser Form noch nie gemacht habe - man möge mir daher ggf. auftretende Formfehler verzeihen. Aber nach fast 10 Jahren, die ich damit verbracht habe, den 50er Jahre "American Way Of Drive" aufrecht zu erhalten, finde ich diese Form ganz gut, um Fortschritte (und auch Rückschläge) mal zu dokumentieren.
Ende September 2010 war es also mal wieder soweit, ein "neuer" alter Ami sollte es sein. Angefangen hat der ganze Spaß mal vor knapp 10 Jahren mit einem Buick von 1956. Einige Jahre zuvor erfasste mich das Rock 'n Roll-Virus. Die Ikea-Möbel gingen zum Schrott, Nierentisch und Tütenlampe ersetzten die freien Flächen. Der Farbfernseher wich dem 50er Jahre Schwarz-Weiß-Gerät.
Die Frisur wurde mit ordentlicher Pomade versehen, gekrempelte Jeans und Boots veränderten meinen Kleiderschrank.
"Mr. Rock 'n Roll" brauchte also auch ein anständiges Auto - n 88er Ford Escort mit Weißwandreifen hätte auch bescheuert ausgesehen (obwohl aus heutiger Sicht... naja...).
Wie die Jungfrau zum Kind kam ich damals zu dem Buick. Ich, der von Autos absolut gar keine Ahnung hatte.
Um mich kurz zu fassen - ich fuhr dieses Auto 5 Jahre lang als Alltagswagen. Bei Wind und Wetter, Sonne und Schnee. Und ich muss zugeben, es war die wohl bis dahin beste Zeit meines Lebens.
Entgegen böswiller Gerüchte hatte es nie etwas mit "kleines Ego braucht großes Auto" zu tun, sondern dieses Auto war einfach Balsam für die Seele. Egal wie besch...en es mir auch ging, hinter dem Lenkrad waren alle Sorgen weit weg. Wer nicht selber mal solch ein Auto gefahren ist, kann das wahrscheinlich nicht nachvollziehen und hält mich für irre...
Die Jahre vergingen und ich hab ne Menge Lehrgeld bezahlt. Lehrgeld für das ich aber auch im Gegenzug eine Menge Erfahrungen bekommen habe. Ausgestattet mit einem englischen original Shop Manual habe ich immer versucht, alles selber zu machen und mich in die Materie hineinzulesen. Meistens erfolgreich.
Bei Oldtimern geht das ja im Gegensatz zu heutigen Autos noch ganz gut ;)
Gut, der Buick musste 2005 dann auch wieder verkauft werden. Akuter Geldmangel in Verbindung mit einem defektem Motor hat sich einfach nicht vertragen.
2 Jahre vergingen ganz ohne Auto - eine fürchterliche Erfahrung, wenn man es doch vorher gewohnt war, mal eben von A nach B zu Freunden zu fahren. Immerhin habe ich in den 4 Jahren gut 90 000 Kilometer mit dem Buick zurückgelegt.
2007 sollte es dann wieder ein Ami sein, wenn auch kein 50er Jahre Auto. Für "Kleingeld" schaffte ich mir also einen 1987er Buick Riviera an. Was für eine hässliche Kiste... Ein langweiliger V6, der im Stadtverkehr mehr brauchte, als der alte 5,3 Liter V8. Das Teil machte aber auch nur Probleme. Undichte Ventildeckel, digitale Anzeigen, die auch ab und zu mal komplett ausfielen und, und, und...
Ich wollte also wieder einen richtigen V8. Und ein richtiges Auto.
So kam ich dann zu einem frisch aus den Staaten importierten 88er Lincoln Towncar. Natürlich nur mit US-Title und Verzollungspapieren. Schnell mal umrüsten und zulassen, dachte ich.
HAH! Schnell mal umrüsten und zulassen - aber nicht in Deutschland. Einige Monate später und 3000 Euro (Umrüst-, TÜV-, und Zulassungsstellenwahnsinns- ) Lehrgeld ärmer, hatte ich also endlich wieder ein echtes Wohlfühlauto unter dem Hintern.
Der 87er Riviera wurde schnell wieder abgeschafft. Zum Glück fand sich jemand, der sich den wieder schick machen wollte.
Das Towncar läuft heute noch sehr schön, auch wenn ich in den knapp 2 Jahren schon wieder 60.000 Kilometer damit unterwegs gewesen bin. Es ist einfach ein tolles Auto und dank winzigen 4,9 Litern Hubraum auch "sparsam" - mit Durchschnittlich 11,5 Litern auf 100 KM bin ich da sehr zufrieden.
Zu der Zeit kam dann auch eine neue Frau dazu. Ähnlich sparsam im Verbrauch.
Naja, was soll ich sagen - ebenfalls vom US-Car und Rock 'n Roll-Fieber infiziert, verkaufte die dann ihren 3 Jahre alten Toyota, um sich auch ein richtiges Auto zu kaufen...
Wenn Männer so etwas machen ist es ja schon irre, wenn Frauen das machen...
Also ein wenig gesucht und bei Ebay dann diese Kiste ersteigert
Tadaaaa! Ein 1954er Packard! Oh man, diesmal hatte ich in die Sche...e gegriffen. Von Buick war ich es ja gewöhnt, dass die Ersatzteilversorgung alter amerikanischer Dinosaurier gar kein Problem ist. Diesen Gedanken musste ich bei Packard-Teilen korrigieren. Teile für eine Automarke, die schon seit 1958 pleite ist, bekommt man in den Staaten. Aber die Preise... AUA.
Im Nachhinein hat der Verkäufer dann wohl vergessen, die schwerwiegenden Mängel zu erwähnen...
Kreuzgelenke im Eimer, Buchsen vorne gammelig, Vergaser ausgenudelt, Dichtungen alles andere als dicht.
Gekauft wurde das Auto im September Oktober 2009. Insbesondere der Winter hat riiiiiieesigen Spaß gemacht, als wir feststellten, dass einer der Vorbesitzer mal das Heizungsgebläse samt Gehäuse entfernt hat. Das machen beschlagene Scheiben gleich doppelt Spaß.
Mal auf die Schnelle 2000 Euro für Teile und Arbeiten versenkt und dann zum Glück den Wagen wieder losgeworden. Allerdings nur zum Einkaufspreis. Auch hier wieder Lehrgeld bezahlt.
Eine normale Frau lässt ja spätestens nach so einem Erlebnis die Finger von den alten Amis. Normale Frauen.
Kaum war der Packard wieder verkauft, begann das ganze Spiel von vorne. Morgens, mittags und abends wurde ich zu verschiedenen Fahrzeugen befragt. Mobile.de war immer geöffnet und wurde ständig aktualisert.
Ich muss zugeben, ich war nach einiger Zeit echt genervt und hatte absolut keinen Bock mehr.
Hier und da immer wiedr verlockende Angebote, die auf den ersten Blick gut klangen, auf den zweiten Blick sich aber als ähnliche Vollkatastrophen herausstellten.
Ein 58er Buick aus Berlin war echt der Knaller. Ein völlig verbasteltes Auto, wohl mit 1000 Euro Kapital "restauriert"... Auf den Bildern echt schön, vor Ort nur ein teurer Müllhaufen.
Die Preisvorstellungen mancher Leute sind sehr interessant. Auch der Begriff "Patina", gern ein "leichte" vorangestellt, muss dringend mal neu definiert werden.
Kurze Zeit später fand sich dann tatsächlich ein gutes Auto in Holland. Ein Chrysler Saratoga, Baujahr 1952.
Tja, was soll ich sagen, die Frau ist nun tagtäglich unterwegs in ihrem 52er Chrysler. 5,4 Liter Hem-V8 mit ausreichend PS und einem wunderbaren Klang. Man könnte fast neidisch werden.
Und dann ist das Auto auch noch in einem Zustand, über den man sich absolut nicht beschweren kann...
Ich bin jedenfalls sehr stolz, dass sie sich, gerade als Frau, von nervigen Rückschlägen nicht hat kleinkriegen lassen und weiterhin ihr Ding durchzieht. Mehr Frauen von diesem Typ würden der Oldtimer- / US-Car-Szene sicherlich gut tun.
Der Sommer 2010 verging also so langsam und, ich muss es ja zugeben, es war ein wirklich schöner, wenn auch kurzer Sommer.
Dass der Herbst noch so interessant werden sollte, hätte ich dann eigentlich nicht erwartet...
Ich muss zugeben, dass ich so etwas in dieser Form noch nie gemacht habe - man möge mir daher ggf. auftretende Formfehler verzeihen. Aber nach fast 10 Jahren, die ich damit verbracht habe, den 50er Jahre "American Way Of Drive" aufrecht zu erhalten, finde ich diese Form ganz gut, um Fortschritte (und auch Rückschläge) mal zu dokumentieren.
Ende September 2010 war es also mal wieder soweit, ein "neuer" alter Ami sollte es sein. Angefangen hat der ganze Spaß mal vor knapp 10 Jahren mit einem Buick von 1956. Einige Jahre zuvor erfasste mich das Rock 'n Roll-Virus. Die Ikea-Möbel gingen zum Schrott, Nierentisch und Tütenlampe ersetzten die freien Flächen. Der Farbfernseher wich dem 50er Jahre Schwarz-Weiß-Gerät.
Die Frisur wurde mit ordentlicher Pomade versehen, gekrempelte Jeans und Boots veränderten meinen Kleiderschrank.
"Mr. Rock 'n Roll" brauchte also auch ein anständiges Auto - n 88er Ford Escort mit Weißwandreifen hätte auch bescheuert ausgesehen (obwohl aus heutiger Sicht... naja...).
Wie die Jungfrau zum Kind kam ich damals zu dem Buick. Ich, der von Autos absolut gar keine Ahnung hatte.
Um mich kurz zu fassen - ich fuhr dieses Auto 5 Jahre lang als Alltagswagen. Bei Wind und Wetter, Sonne und Schnee. Und ich muss zugeben, es war die wohl bis dahin beste Zeit meines Lebens.
Entgegen böswiller Gerüchte hatte es nie etwas mit "kleines Ego braucht großes Auto" zu tun, sondern dieses Auto war einfach Balsam für die Seele. Egal wie besch...en es mir auch ging, hinter dem Lenkrad waren alle Sorgen weit weg. Wer nicht selber mal solch ein Auto gefahren ist, kann das wahrscheinlich nicht nachvollziehen und hält mich für irre...
Ich, 2001
Die Jahre vergingen und ich hab ne Menge Lehrgeld bezahlt. Lehrgeld für das ich aber auch im Gegenzug eine Menge Erfahrungen bekommen habe. Ausgestattet mit einem englischen original Shop Manual habe ich immer versucht, alles selber zu machen und mich in die Materie hineinzulesen. Meistens erfolgreich.
Bei Oldtimern geht das ja im Gegensatz zu heutigen Autos noch ganz gut ;)
Gut, der Buick musste 2005 dann auch wieder verkauft werden. Akuter Geldmangel in Verbindung mit einem defektem Motor hat sich einfach nicht vertragen.
2 Jahre vergingen ganz ohne Auto - eine fürchterliche Erfahrung, wenn man es doch vorher gewohnt war, mal eben von A nach B zu Freunden zu fahren. Immerhin habe ich in den 4 Jahren gut 90 000 Kilometer mit dem Buick zurückgelegt.
2007 sollte es dann wieder ein Ami sein, wenn auch kein 50er Jahre Auto. Für "Kleingeld" schaffte ich mir also einen 1987er Buick Riviera an. Was für eine hässliche Kiste... Ein langweiliger V6, der im Stadtverkehr mehr brauchte, als der alte 5,3 Liter V8. Das Teil machte aber auch nur Probleme. Undichte Ventildeckel, digitale Anzeigen, die auch ab und zu mal komplett ausfielen und, und, und...
Ich wollte also wieder einen richtigen V8. Und ein richtiges Auto.
So kam ich dann zu einem frisch aus den Staaten importierten 88er Lincoln Towncar. Natürlich nur mit US-Title und Verzollungspapieren. Schnell mal umrüsten und zulassen, dachte ich.
HAH! Schnell mal umrüsten und zulassen - aber nicht in Deutschland. Einige Monate später und 3000 Euro (Umrüst-, TÜV-, und Zulassungsstellenwahnsinns- ) Lehrgeld ärmer, hatte ich also endlich wieder ein echtes Wohlfühlauto unter dem Hintern.
Der 87er Riviera wurde schnell wieder abgeschafft. Zum Glück fand sich jemand, der sich den wieder schick machen wollte.
Das Towncar läuft heute noch sehr schön, auch wenn ich in den knapp 2 Jahren schon wieder 60.000 Kilometer damit unterwegs gewesen bin. Es ist einfach ein tolles Auto und dank winzigen 4,9 Litern Hubraum auch "sparsam" - mit Durchschnittlich 11,5 Litern auf 100 KM bin ich da sehr zufrieden.
Ich, 2009 (ich glaube, mir weniger Haaren)
Auch sehr schönZu der Zeit kam dann auch eine neue Frau dazu. Ähnlich sparsam im Verbrauch.
Naja, was soll ich sagen - ebenfalls vom US-Car und Rock 'n Roll-Fieber infiziert, verkaufte die dann ihren 3 Jahre alten Toyota, um sich auch ein richtiges Auto zu kaufen...
Wenn Männer so etwas machen ist es ja schon irre, wenn Frauen das machen...
Also ein wenig gesucht und bei Ebay dann diese Kiste ersteigert
Tadaaaa! Ein 1954er Packard! Oh man, diesmal hatte ich in die Sche...e gegriffen. Von Buick war ich es ja gewöhnt, dass die Ersatzteilversorgung alter amerikanischer Dinosaurier gar kein Problem ist. Diesen Gedanken musste ich bei Packard-Teilen korrigieren. Teile für eine Automarke, die schon seit 1958 pleite ist, bekommt man in den Staaten. Aber die Preise... AUA.
Im Nachhinein hat der Verkäufer dann wohl vergessen, die schwerwiegenden Mängel zu erwähnen...
Kreuzgelenke im Eimer, Buchsen vorne gammelig, Vergaser ausgenudelt, Dichtungen alles andere als dicht.
Gekauft wurde das Auto im September Oktober 2009. Insbesondere der Winter hat riiiiiieesigen Spaß gemacht, als wir feststellten, dass einer der Vorbesitzer mal das Heizungsgebläse samt Gehäuse entfernt hat. Das machen beschlagene Scheiben gleich doppelt Spaß.
Mal auf die Schnelle 2000 Euro für Teile und Arbeiten versenkt und dann zum Glück den Wagen wieder losgeworden. Allerdings nur zum Einkaufspreis. Auch hier wieder Lehrgeld bezahlt.
Eine normale Frau lässt ja spätestens nach so einem Erlebnis die Finger von den alten Amis. Normale Frauen.
Kaum war der Packard wieder verkauft, begann das ganze Spiel von vorne. Morgens, mittags und abends wurde ich zu verschiedenen Fahrzeugen befragt. Mobile.de war immer geöffnet und wurde ständig aktualisert.
Ich muss zugeben, ich war nach einiger Zeit echt genervt und hatte absolut keinen Bock mehr.
Hier und da immer wiedr verlockende Angebote, die auf den ersten Blick gut klangen, auf den zweiten Blick sich aber als ähnliche Vollkatastrophen herausstellten.
Ein 58er Buick aus Berlin war echt der Knaller. Ein völlig verbasteltes Auto, wohl mit 1000 Euro Kapital "restauriert"... Auf den Bildern echt schön, vor Ort nur ein teurer Müllhaufen.
Die Preisvorstellungen mancher Leute sind sehr interessant. Auch der Begriff "Patina", gern ein "leichte" vorangestellt, muss dringend mal neu definiert werden.
Kurze Zeit später fand sich dann tatsächlich ein gutes Auto in Holland. Ein Chrysler Saratoga, Baujahr 1952.
Tja, was soll ich sagen, die Frau ist nun tagtäglich unterwegs in ihrem 52er Chrysler. 5,4 Liter Hem-V8 mit ausreichend PS und einem wunderbaren Klang. Man könnte fast neidisch werden.
Und dann ist das Auto auch noch in einem Zustand, über den man sich absolut nicht beschweren kann...
Ich bin jedenfalls sehr stolz, dass sie sich, gerade als Frau, von nervigen Rückschlägen nicht hat kleinkriegen lassen und weiterhin ihr Ding durchzieht. Mehr Frauen von diesem Typ würden der Oldtimer- / US-Car-Szene sicherlich gut tun.
Der Sommer 2010 verging also so langsam und, ich muss es ja zugeben, es war ein wirklich schöner, wenn auch kurzer Sommer.
Dass der Herbst noch so interessant werden sollte, hätte ich dann eigentlich nicht erwartet...
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